Über uns…

Vorstand gewählt am 16-11-2022

VorsitzenderProf. Rudolf Kaske
Stellvertreterin Barbara Gross
Stellvertreterin Ing. Hronicek Johanna
StellvertreterWilli Mernyi
StellvertreterBernd Brandstetter
KassierBarbara Frohner
Kassier StellvertreterinDr. Arthur Baier
SchriftführerThomas Kattnig
Schriftführer Stv.Andreas Schwantner
BeirätinInge Cilek
BeiratAlfred Gajdosik
BeiratMag. Franz Josef Lackinger
BeirätinDr. Dwora Stein
BeirätinMag. Edith Kugi-Mazza
KontrolleAndreas Sarközi
Kontrolle Mag. Reinhard Steiner
KontrolleMarion Stradal
GeschäftsführerinThea Schwantner

Der Verein „Niemals Vergessen – Verein für die Förderung von Holocaust-Gedenkstätten“, wurde 1994 gegründet.

Gründungsmitglieder waren unter anderem Prof. Rudolf Sarközi, Prof. Rudolf Gelbard und Prof. Johannes Schwantner.

„Aktion Reinhard“

Es handelt sich dabei sowohl um eine Studienreise  für  36 Personen Lehrerinnen und Lehrer,  Studentinnen und Studenten und  Vertreter  der Arbeitsgemeinschaft der Opferverbände, als auch um eine Weiterbildung im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.
Eine Gedenkveranstaltung in Majdanek wird zusammen mit Vertretern der österreichischen Botschaft in Warschau und der Stadt Lublin, direkt an der Gedenkstätte, geplant.

Die Reise führt nach Lublin. Auf dem Weg nach Lublin wird die Seminargruppe die Gedenkstätte Treblinka besuchen und dort an einer Führung über das Lagergelände teilnehmen. Auf dem Lagergelände findet eine Gedenkveranstaltung, im Rahmen der Führung  statt.

In Lublin wird eine Stadtführung ein Bild der ehemaligen jüdischen Gemeinde und der Nähe der Stadt zu dem Konzentrationslager Majdanek vervollständigen. 
Von Lublin aus besucht die Reisegruppe Izbica, Bełżec und Zamość. In Majdanek wird es ein Treffen mit dem Direktor der Gedenkstätte Majdanek geben, danach eine Führung und eine multimediale Präsentation zum Thema „Aktion Reinhard“.

Von Lublin aus begibt sich die Reisegruppe zu den Orten Włodawa, Sobibór und Trawniki, um dort die verschiedenen Gedenkstätten zu besuchen.

Wieder zurück in Warschau  liegt der Schwerpunkt des Seminars auf der Besichtigung des Warschauer Ghettos, dem Besuch des Historischen Instituts und dem Museum des Warschauer Aufstandes.

Im Rahmen der Reise, im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, soll an die Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus gedacht werden. Neben der Besichtigung der Gedenkstätten steht weiteres die Prävention gegen Gewalt, Rassismus und Antisemitismus im Mittelpunkt.

Der Besuch und die Vielfalt der Schauplätze sollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern helfen, die Komplexität der Verbrechen im Namen des Nationalsozialismus zu erkennen und das Ausmaß besser zu verstehen.

Die Seminarorte wurden aus dem geschichtlichen Bezug heraus gewählt.

1942 wurden im Rahmen der „Aktion Reinhard“ insgesamt 5000 Menschen von Wien nach Izbica bzw. Włodawa im Distrikt Lublin ins »Generalgouvernement« gebracht. Zu dieser Zeit hatte bereits unter dem aus Österreich stammenden SS- und Polizeiführers Odilo Globocnik planmäßige Vernichtung der im »Generalgouvernement« lebenden Jüdinnen und Juden begonnen. Diese Aktion ist später nach dem, durch einen tschechischen Widerstandskämpfer ermordeten Leiter des Reichssicherheitshauptamts  Reinhard Heydrich »Aktion Reinhard« benannt worden.

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanak wurde im September 1941 in einem Stadtteil von Lublin als »Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS« geplant.

In den Jahren 1942/43 waren vor allem jüdische und nichtjüdische Polen sowie Juden aus der ehemaligen Tschechoslowakei, Slowenien und den Ghettos von Warschau und Bialystok inhaftiert. Das Lager wurde am 16. Februar 1943 in KZ Lublin umbenannt.

Am 3. November 1943 wurden – geplant und koordiniert – mehr als 43.000 Juden, sowohl Männer als auch Frauen und Kinder, in drei verbliebenen Konzentrationslagern im Generalgouvernement Polen, Trawniki, Poniatowa und Majdanek ermordet. Die „Aktion Erntefest“ war die Tarnbezeichnung einer Massenmörderischen Aktion der Nationalsozialisten.

Ab diesem Zeitpunkt dürften auch die Gaskammern, die zwischen  September und November 1942 errichtet worden sind, nicht mehr in Betrieb gewesen sein. In diesen Gaskammern wurden die Opfer sowohl mit Zyklon B, als auch mit Kohlenmonoxyd ermordet.  Am 23. Juli 1944 wurde das Lager befreit.

Genaue Angaben über die Zahl der im KZ Majdanek/Lublin ermordeten Österreicherinnen und Österreicher können vorläufig nicht gemacht werden. Von den im März 1941 nach Modliborzyce deportierten 999 österreichischen Jüdinnen und Juden sind 13 Überlebende bekannt. Die übrigen starben im Ghetto oder wurden nach Bełżec  bzw. Majdanek weitertransportiert.

Programmablauf Studienreise „Aktion Reinhard“

Ostern

So. 1. Tag – Von Wien nach Lublin – Anreise

Mo. 2. Tag – Das Vernichtungslager Majdanek

 Führung: Genaue Angaben über die Zahl der im KZ Majdanek/Lublin ermordeten ÖsterreicherInnen können vorläufig nicht gemacht werden. Von den im Marz 1941  nach Modliborzyce deportieren 999 österreichischen Jüdinnen und Juden sind 13  Überlebende bekannt. Die übrigen starben im Ghetto oder wurden nach Belzec bzw.  Majdanek weitertransportiert.

Di. 3. Tag – Lublin, Wlodowa, Sobibor, Trawniki, Lublin

 In dem Vernichtungslager Sobibor sind über 250.000 hauptsächlich jüdische Menschen aus dem „Generalgouvernement“, Österreich, dem „Protektorat Böhmen  und Mähren“, der Slowakei, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ermordet worden. Aufgrund des Häftlingsaufstandes überlebten rund 50 der Deportierten.  Anfang der sechziger Jahre wurde auf dem Gelände des ehemaligen  Vernichtungslagers ein Denkmal errichtet. Aktion „Erntefest“ Die Mordaktion fand am  3. Und 4. November 1943 statt. Ihr fielen 42.000 Menschen zum Opfer, davon 18.000  in Majdanek und 8.000 im SS Ausbildungslager Trawniki.

Mi. 4. Tag – Lublin – NS Zeit Stadtbesichtigung jüd. Lublin

 Odilo Globocnik (1904-1945) n Leiter der „Aktion Reinhardt“. Von Lublin wurde die  Vernichtung der europäischen Juden geleitet. Besichtigung von Lublin, auch das  Jerusalem des Osten genannt.

Do. 5. Tag – Lublin, Ghetto Izbica, Belzec, Zamość, Lublin

 Das Vernichtungslager Belzec überlebten sieben Menschen. Zirka 500.000

 hauptsächlich polnische, aber auch westeuropäische Juden wurden dort ermordet.

 Izbica war die Zwischenstation in die Vernichtungslager Sobibor und Belzec. Nach  Izbica gingen auch Transporte von österreichischen Juden.

Fr. 6. Tag – Von Lublin über Treblinka nach Warschau

 Schwerpunkt ist die Besichtigung der Gedenkstätten Treblinka I und Treblinka II und  anschießender Gedenkkundgebung. In dem Vernichtungslager Treblinka wurden  innerhalb knapp eines Jahres über 900.000 Menschen, hauptsächlich polnische, aber  auch fast 30.000 nicht-polnische Juden sowie tausende „Zigeuner“, ermordet.

 Aufgrund des Häftlingsaufstandes haben rund siebzig Menschen das Lager überlebt.  1964 wurde am Ort des ehemaligen Vernichtungslagers eine Denkmalanlage errichtet.

Sa. 7. Tag – Lublin, Warschau, (Nächtigung in Warschau)

 Stadtrundfahrt von Wartschau mit dem Schwerpunkt Warschauer Ghettoaufstand  1943 und dem jüdischen Museum.

So. 8. Tag – Rückfahrt nach Wien

Gedenkfahrten für Jugendliche

Die “Shoa Reise”

Seit 1991 wird im Frühling, meistens in den Semesterferien, eine Jugendfahrt, eine „Shoa-Reise“, organisiert. Dabei arbeiten der Verein „Niemals Vergessen“ und die Gewerkschaftsjugend eng zusammen.

Eine Gruppe von Jugendlichen, GewerkschaftsvertreterInnen und PädagogInnen schließen sich zusammen und besuchen die Gedenkstätten des Holocausts in Polen.

Die Reise dauert ca. 1 Woche.

In dieser Woche findet ein dicht gedrängtes Programm statt. Eine über Jahre erprobte und gelungene Mischung stellt die Abwechslung zwischen Kultur und Gedenkstätten des Holocausts dar.

Von Wien geht es nach Warschau und mit dem Zug weiter nach Lublin. Nach einem Stadtrundgang in Lublin beginnt das „Seminar“ mit einer Einführung in das Thema der Reise. Darauf folgt eine Besichtigung der Gedenkstätte Majdanek, wobei neben der Besichtigung des Lagers auch noch Gruppenarbeiten der TeilnehmerInnen in der Bibliothek und dem Archiv der Gedenkstätte den Besuch intensivieren. Die TeilnehmerInnen werden vom passiven Konsumenten zu aktiven Akteuren, quasi zu Forschern auf den Spuren der Vergangenheit.

Von Lublin geht es mit dem Bus nach Belzec. Dort besucht die Gruppe die Gedenkstätte und fährt danach weiter nach Krakau.

In Krakau lernen die TeilnehmerInnen die Stadt kennen und können danach an ihren Gruppenarbeiten weiter arbeiten.

Die Besichtigung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau stellt neben der Gedenkstätte Majdanek einen Schwerpunkt der Reise dar und zählt durch die langen Führungen durch das Lagergebiet zu den anstrengendsten Erlebnissen für die TeilnehmerInnen in physischer und psychischer Hinsicht.

Abends haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit in die kulturelle Geschichte der jüdischen Gemeinde Krakaus Einblick zunehmen und verbringen den letzten Abend mit einem Konzert im jüdischen Restaurant „Ariel“.

Vor der Abfahrt gibt es die Möglichkeit für die TeilnehmerInnen zu reflektieren und ihre Gruppenarbeiten zu präsentieren.

Jedes Jahr verändert sich diese Jugendfahrt vom Inhalt und vom Aufbau her ein wenig. Bedingt durch die TeilnehmerInnen und den Änderungen im Programm war bis jetzt keine Reise wie die Andere.

Einer der Organisatoren hat einmal gesagt:

„Der größte Beweis für die Richtigkeit unserer Bemühungen während dieser Fahrt sind die positiven Resonanzen, selbst viele Jahre nach der Fahrt, der Beteiligten.“

Internationale Sommerakademie

Dieses Fortbildungsseminar eröffnet die Möglichkeit einer intensiven und gleichzeitig persönlichen Beschäftigung für Lehrerinnen und Lehrer mit vielfältigen Themen über und rund um die Gedenkstätte Auschwitz.

Die Fortbildungsfahrt beinhaltet eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, unterstützt von Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen.

Es stehen unter anderem mehrere Sonderführungen durch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und das Treffen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte auf dem Programm, ergänzt durch einen Besuch der nationalen Ausstellungen.

Neben einem Besuch der Gedenkstätte Auschwitz- als Beispiel der NS-Verbrechen- soll die Besichtigung der Stadt Krakau einen Überblick über das NS-System und das Leben der polnischen Bevölkerung einst und jetzt geben. Während des Stadtrundganges wird zusätzliches Augenmerk auf die wichtigsten historischen Bauten gelegt.

Hermann Langbein Symposium

Das Hermann-Langbein-Symposium ist eine Veranstaltung, die jährlich im Gedenken an den österreichischen Widerstandskämpfer und Überlebenden des KZ Auschwitz Hermann Langbein stattfindet. Das Symposium wurde erstmals im Jahr 1998 von Johannes Schwantner ins Leben gerufen und wird seitdem jedes Jahr in Kooperation mit verschiedenen Partnern durchgeführt.

Das Symposium setzt sich zum Ziel, das Erbe von Hermann Langbein zu bewahren und seine humanistischen Ideen und Werte weiterzutragen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Themen, die Langbein am Herzen lagen, wie etwa der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus, die Förderung von Solidarität und Toleranz sowie die Vermittlung von Geschichte.

Das Symposium ist ein Seminar für Lehrerinnen und Lehrer und bietet eine Plattform für den Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Aktivistinnen und Aktivisten, Zeitzeugen und Zeitzeuginnen sowie jungen Menschen. Im Rahmen von Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen wird über aktuelle Themen im Kontext der Erinnerungskultur und der Menschenrechtsarbeit diskutiert.

Die Teilnahme am Hermann-Langbein-Symposium steht allen Interessierten offen. Die Veranstaltung findet in der Regel in einer Woche im April statt und wird in Oberösterreich/Linz an der AK Oberösterreich durchgeführt. Die Organisation und Durchführung wird von Thea Schwantner und Barbara Frohner übernommen.

Das Hermann-Langbein-Symposium ist eine wichtige Plattform für die Vermittlung von Geschichte und die Förderung einer offenen und demokratischen Gesellschaft. Es trägt dazu bei, das Erbe von Hermann Langbein lebendig zu halten und seine humanistischen Ideen und Werte weiterzutragen.

Hermann Langbein

Hermann Langbein war ein österreichischer Widerstandskämpfer und Überlebender des KZ Auschwitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er als Zeitzeuge und Publizist tätig und engagierte sich in der antifaschistischen Jugendarbeit und LehrerInnenbildung.

In seiner Arbeit setzte sich Langbein für eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus ein. Er war der Meinung, dass es notwendig sei, die Ursachen und Auswirkungen des Nationalsozialismus zu erforschen, um zu verhindern, dass sich ähnliche Entwicklungen wiederholen.

Langbein engagierte sich insbesondere in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Er war der Ansicht, dass es wichtig sei, junge Menschen frühzeitig über die Gefahren von Rassismus, Antisemitismus und Faschismus aufzuklären. Dazu gehörte auch die Vermittlung von Werten wie Solidarität, Toleranz und Demokratie.

Langbein setzte in seiner Arbeit auf eine lebendige und praxisorientierte Vermittlung von Geschichte. Er organisierte beispielsweise Zeitzeugengespräche, Ausstellungen, Seminare und Studienreisen. Dabei standen der Dialog und die Auseinandersetzung im Vordergrund. Langbein war der Überzeugung, dass es wichtig sei, junge Menschen aktiv einzubinden und sie zur eigenständigen Auseinandersetzung mit der Geschichte zu ermutigen.

Langbeins antifaschistische Jugendarbeit hatte zum Ziel, junge Menschen für eine demokratische und offene Gesellschaft zu sensibilisieren und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich aktiv gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Faschismus zu engagieren. Sein Engagement gilt bis heute als wegweisend und hat viele nachfolgende Generationen inspiriert.